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Abschied mit Hindernissen

Vor der 54. ADAC Rallye Atlantis wurde ich im Interview von Andrea Miller gefragt, was ich mir für meine letzte Veranstaltung als Beifahrer wünsche. Meine Antwort: Eine top-ten-Platzierung. Dieser Wunsch ging letztlich mit Gesamtrang acht in Erfüllung, der Weg dorthin aber war mit einigen Hindernissen gespickt. „Am Ziel der ersten Wertungsprüfung drang Qualm aus dem Motorraum. Also raus aus dem Auto, die Haube geöffnet und nachgeschaut. Im unteren Motorbereich loderten Flammen. Wir befürchteten das Schlimmste“ so mein Kommentar. Ein aufmerksamer Sportwart löschte das kleine Feuer. Wir setzten die Fahrt fort. Auf der zweiten Prüfung verhinderte ein Dreher im Kalksandsteinwerk Wittenborn eine gute Zeit. Und zu allem Überfluss legte unser Mitsubishi ein ungewohntes Eigenleben an den Tag. „Das linke Hinterrad muss einen Schlag, den wir nicht bemerkt haben, erhalten haben. Dadurch wurde der Geradeauslauf des Fahrzeuges insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten fast unkontrollierbar. Ich musste immer wieder vom Gaspedal gehen, um das Fahrzeug unter Kontrolle zu behalten“ schilderte Rolf die kleinen Aha-Momente. So war es kein Wunder, dass zur Halbzeit der Veranstaltung nur der 13. Gesamtrang zu Buche stand.
Durch neue Reifen wurde das Fahrverhalten des EVO im zweiten Durchgang wesentlich besser. Erst auf der letzten Prüfung, dem schnellen Rundkurs in Stuvenborn, trat der Fehler wieder auf. Trotz schlechter werdender Bedingungen fuhren wir insgesamt eine halbe Minute schneller als in Durchgang eins und schoben uns dadurch auf Gesamtrang acht vor. In der sehr stark besetzten Klasse NC 1 kamen wir als Dritte sogar aufs Treppchen. Ein würdiger Abschluss einer 10 Jahre währenden Zusammenarbeit im Rallyeauto mit vielen Höhen und einigen Wellentälern.
Eine besondere Verabschiedung erfuhr ich vor der Siegerehrung durch eine tolle Laudatio von Sprecher Martin Kummerow. Unter standing ovations aller Teilnehmer und Sportwarte händigte mir Christian Möck vom veranstaltenden MSC Kaltenkirchen im ADAC  ein T-Shirt mit den Unterschriften aller Fahrer, Beifahrer und Sportwarte aus. Das war schon sehr emotional!